Neuer Stern am Himmel
Viñas Murillo ist ein kleiner Familienbetrieb in der Region Rueda. Vier Generationen erzeugten hier lediglich Trauben. 2019 wagten dann die Brüder Alfonso und Jose Antonio García Cano den Schritt zum vollwertigen Weingut und starteten die Flaschenvermarktung. Mit rund 20 Hektar ist der Betrieb für die Region ein Winzling, denn in Rueda verarbeiten 75 Weingüter und Kellereien die Trauben von 20.000 Hektar Weinbergen.
Viñas Murillo - Wein voller Frische
Das Weingut ist ein schmuckloser, funktionaler Bau, der darauf ausgelegt ist, die Frische der Weine zu bewahren. Die Handlese erfolgt nachts und in den frühen Morgenstunden, da es zur Lese in Rueda noch richtig heiß wird. Die Trauben sollen aber nicht schon auf dem Weg zur Kelter oxidieren. Die Verarbeitung erfolgt entsprechend gekühlt. Außer ein wenig Hefelager muss den Weinen im Keller nichts dazugedichtet werden – die alten Reben haben genug zu erzählen.
Dinosaurier-Reben
Das As im Ärmel des jungen Weinguts ist sein großer Bestand an uralten Reben. In den sandigen Böden dieses Teils von Rueda konnte sich die Reblaus nicht vermehren. Deswegen findet sich hier die größte Ansammlung von Prä-Phyloxera-Reben der Iberischen Halbinsel. Die in Buschform erzogenen Pflanzen wurzeln ewig tief und trotzen der Trockenheit. Allerdings verlangen solcherart gewachsene Rebstöcke ausschließlich nach Handarbeit.
Was mir an Viñas Murillo besonders gefällt
Prä-Phyloxera-Reben sind ein Schatz. Viele Spitzen-Weingüter keltern daraus besonders aufwändige und teure Weine. Bei Murillo sind die alten Reben der Standard und es entstehen Weine, die ihre Besonderheit allein der alten Pflanze verdanken. Tiefgründig, aber unaufgeregt und leicht zu verstehen.
Euer Felix Bodmann
Uralte Rebstöcke von Viñas Murillo
Reife Verdejo-Trauben
Im Keller von Viñas Murillo
unterschätzte Rebsorte entdecken
