Eine Zeitreise im Piemont
Einstmals – da waren Nebbiolos aus dem Piemont, hauptsächlich Barolo und Barbaresco, oft bezaubernde Individualisten: Schieferfarben, langlebig, finessenreich, kurzum: den ruhmreichen Gewächsen des Burgund gar nicht so unähnlich. Doch irgendwann, ab den 80ern, schlug die Stunde der Kraftbolzen: Das Barrique trat seinen Siegeszug durch die Keller an und sorgte für vermeintlich massenkonformere Gewächse. Aber einige tapfere Traditionalisten trotzten dem Trend.
Nebbiolo in Reinkultur
Massimo Rattalino ist einer der unbeirrtesten Puristen des Anbaugebietes und wird dafür von seinen Fans geliebt: In direkter Nachbarschaft zu Angelo Gaja erzeugt er beglückende Nebbiolos vom alten Schrot und Korn, die ihre Rebsorten- und Terroirtypizität völlig unverfälscht in großen 3000- und 5000-Liter-Fässern entwickeln dürfen. So zeigt Rattalino nach wie vor in Reinkultur auf, was einstmals die Faszination der besten Barbaresci und Baroli begründete.
Massimo Rattalino - die Weine
Gewissenhaftigkeit, Klarheit und ein absolut präzises Arbeiten bei allen Arbeitsschritten im Keller – das sind die Maximen, mit denen der ehemalige Ingenieur die Winzerkunst betreibt und seine unverwechselbaren Kleinodien erzeugt. Massimo kann aber nicht nur Rot: Auch sein sympathischer, gradliniger Roero Arneis setzt Maßstäbe für diese Rebsorte. Eine Warnung zum Schluss: Rattalinos Weine sind gefährlich. Wen sie einmal in ihren sublimen Bann gezogen haben, der wird sie nimmermehr missen mögen.
Was ich an Massimo Rattalino besonders schätze
Massimo Rattalino
Barbaresco 2019 Quarantadue42
Lager
Inhalt: 0.75L (38,60 € / 1L)
Massimo Rattalino
Barolo 2015 Trentaquattro34
Inhalt: 0.75L (45,27 € / 1L)