1000 Jahre Gavi

Ein Vertrag vom 3. Juni 972, in dem der Bischof von Genua den freien Männern Pietro und Andrea die Weinberge und Kastanienhaine überlässt, die die Genueser Kirche in den Orten Gavi und Meirana besitzt, ist die erste Erwähnung des Weinguts Meirana, das der Textil-Unternehmer Bruno Broglia exakt 1000 Jahre später erwarb und mit seinem Familiennamen versah. Drei Generationen Broglia haben seitdem massiv in die Qualität der Weine investiert.

Filippo, Roberto & Bruno Broglia

Broglia - der Süden ist weiß

Im südlichen Piemont um Gavi sorgten die in Genua ansässigen adeligen Grundbesitzer dafür, dass der rote Dolcetto durch die weiße Cortese ersetzt wurde, denn Weißwein passt besser zur Küche der Küstenstadt. Auch bei Broglia, mit 100 Hektar Rebfläche größtes Weingut der Region, regiert Cortese. Größe geht hier jedoch nicht mit Profit-Maximierung und Massen-Produktion einher. Die Familie ist nach wie vor in der Textilbranche erfolgreich und die Villa Broglia der Landsitz der Familie – mit angeschlossenem Weinbau.

Auffahrt zur Villa Broglia

Broglia - Gavi in allen Klassen

Broglia produziert nicht nur den klassischen mittelschweren, zur leichten Fischküche passenden Gavi. Cortese kann mehr und Broglia zeigt mehr. Zwei Schaumweine und vier Gavi DOCs, vom einfachen Il Doge bis zum oft als besten Gavi bezeichneten Bruno Broglia, hat die Familie im Programm. Ein Timorasso als weitere regionale Spezialität ergänzt das weiße Portfolio. Kleinere Mengen Pinot Noir, Barbera und Dolcetto setzen rote Akzente, während Cabernet und Co. derzeit nur als Rosé gekeltert werden.

Weinberge von Broglia

Was mir an Broglia besonders gefällt

Ich bin immer fasziniert, wenn Familien, die in etablierten Branchen gutes Geld verdienen, beim Abstecher in die Weinwelt die betriebswirtschaftliche Vernunft geflissentlich ausblenden und einfach alles daran setzen, das optimale Produkt zu erschaffen – koste es, was es wolle. (Nur) so erschafft man dann auch den besten Gavi von allen.