Ins kalte Wasser
Niko Brandner hatte 2013 gerade seine Ausbildung zum Winzer abgeschlossen, als er eine einmalige Chance bekommt: Das Sekthaus Streit hat in Bensheim einen großen Keller gekauft und lanciert die neue Marke Griesel & Compagnie. Niko soll die Weine machen. Doch wie er sagt: "Das Sektmachen bringt dir keiner so wirklich bei - da musst du ausprobieren". Er probiert und hat Erfolg, auch weil er ein tolles Team und ebenso tolle Traubenlieferanten hinter sich hat.
Der Aufwand lohnt sich
Man merkt, dass Brandner ein Händchen hat fürs Versekten und sich kontinuierlich verbessert. Platz 2 in der Kategorie "bester Sekterzeuger" beim Deutschen Sektpreis 2019 beweist das eindrucksvoll. Seine Grundweine reifen zu sehr guten Qualitäten heran, und zwar im Stahltank, im großen und kleinen Holzfass. Vor der traditionellen Flaschengärung werden sie sorgsam zu kraftvollen und doch sehr balancierten Weinen verschnitten. Ein lohnender Aufwand, der der doch etwas ramponierten Bezeichnung "Deutscher Sekt" wieder neues Leben einhaucht.
Direkt durchstarten
Auch das klare und aufgeräumte Flaschendesgin kommt überall gut an und ein eindrucksvoller Ritterschlag im Jahre 2017 beseitigte dann alle Zweifel. Gleich in drei Kategorien landen Griesel-Sekte 2017 beim Deutschen Sektpreis auf dem Treppchen: Riesling (1. Platz), Rosé (2. Platz) und Burgunder-Rebsorten (3. Platz) - und das mit der verhältnismäßig günstigen Basis-Linie "Tradition". Ein Erfolg, den Brandner 2018 direkt bestätigen konnte, wenn auch nicht in dem Ausmaß.
Was gefällt mir an den Weinen von Griesel & Compagnie?
Selten hat ein relativ unbekannter Betrieb beim Deutschen Sektpreis so groß abgeräumt und ist in Rekordzeit von der Gründung zur deutschen Sekt-Elite hochgeschossen. Eine tolle Bestätigung der harten und akribischen Arbeit im Weinberg und im Keller.
Euer Michael Liebert



Arbeit am Rüttelpult

Umschichten der Barriques

Brandner in seinem Element